KATALOG-INFORMATION (FRÜHERE ERSCHEINUNGEN; MOZART) W. A. Mozart: Requiem d-moll KV 626 (unvollendet) Mozartsunvollendetes Requiem gehört seit seiner Vervollständigung durch Franz
Xaver Süßmayr (1792) zu den meist-aufgeführten Werken überhaupt. Die Neufassung von Cohrs bietet eine neue Fortsetzung des Lacrymosa (6 Takte) als Überleitung zu der von ihm ausgearbeiteten Amen-Fuge (96 Takte), eine neue Fortführung des Sanctus (5 Takte), eine neue Ausarbeitung der Osanna-Fuge (54 Takte), einen neuen zweiten Teil vom Benedictus (22 Takte) sowie eine neue Fortsetzung des Agnus Dei
(nun insgesamt 54 Takte). Die Instrumentierung wurde von Cohrs
grundlegend überarbeitet, unter Berücksichtigung der Arbeiten, die Josef
Eybler noch vor Süßmayr in der Sequenz (bis zum Lacrymosa)
vorgenommen hatte, allerdings wo nötig modifiziert und ergänzt. Die
Instrumentation hatte die spezifischen Besonderheiten des Werkes zu
berücksichtigen. So wird auf eine obligate Führung der Posaunen (bei
wenigen, begründeten Ausnahmen) weitgehend verzichtet. Die Holzbläser
stützen im Tutti den Chor, die Fagotte mitunter den Basso, und dienen
außerdem zur rhythmischen Profilierung wie auch Verstärkung der
Resonanz. Die Faktur der hohen Streicher orientiert sich am Basso und
an den Vokalstimmen. Da das Autograph nur wenige Angaben bietet, waren
außerdem Artikulationen, Tempi, Dynamik und Generalbaß-Bezifferung unter
Beachtung von Mozarts üblicher Vorgehensweise und anhand der kargen
Angaben der Handschriften zu überprüfen und weitgehend zu ergänzen.
Durch den Versuch der Ausmerzung von Süßmayrs Ungeschicklichkeiten
sollte dem Requiem zu mehr innerer Geschlossenheit und Homogenität
verholfen. Die Gesamt-Anlage so wie bekannt bleibt zwar weitgehend
erhalten, doch bietet die Neufassung eine Fülle interessanter Details
und neuer Aspekte, unter anderem einen Alternativ-Schluß in D-Dur. Nach
der Uraufführung, die Cohrs selbst am 20. und 21. September 2013 in
Bremen und Dortmund dirigierte, wurde das Aufführungsmaterial nochmals
durchkorrigiert (besonderer Dank an Beate Röllecke für die Durchsicht
der Continuo-Stimme) und steht ab sofort käuflich zur Verfügung. Näheres
dazu findet sich im Bereich Download, u. a. Preisliste, Musterseiten
sowie eine Corrigenda-Liste, in der die Korrekturen gegenüber der
Studienpartitur vom Oktober 2013 verzeichnet sind (vor allem kleine
Korrekturen in der Generalbaß-Bezifferung und wenige einzelne Noten).
Die zum Material gehörende Dirigierpartitur wurde entsprechend
korrigiert. Studienpartitur / Study Score: Musikproduktion Höflich, Repertoire Explorer 1425Dirigierpartitur & Aufführungsmaterial / Full score and parts: BGC Manuscript Edition, 2014 AUFFÜHRUNGEN 13. 3. 2016, St. Nikolai, Prenzlau, Germany Isabelle Heiss, Katharina Thomas, Richard Mauersberger, Lars Grünwoldt, Kantorei Prenzlau, Preussisches Kammerorchester, Hannes Ludwig 26. 10. 2014, Leeds Town Hall, England, U.K. 2. 10. 2014, Huddersfield Town Hall, England, U.K. Aoife O´Sullivan, Rosie Aldridge, Rupert Charlesworth, Matthew Brook, Opera North Chorus & Orchestra, Jac van Steen (BRITISH PREMIERE) 21. 9. 2013, St. Marien, Dortmund, GermanyJ 20. 9. 2013, St. Ursula, Bremen, Germany Karolina Brachman, Dorothe Ingenfeld, Jan Hübner, George Stevens; Beate Röllecke (Orgel), Alsfelder Vokal-Ensemble, Göttinger Barock-Orchester, Benjamin-Gunnar Cohrs (WORLD PREMIERE) W. A. Mozart: Credo und Agnus Dei zur unvollendeten Messe c-moll KV 427 Ergänzung der fehlenden Teile nach Originalquellen von Benjamin-Gunnar Cohrs (2001-2012) Jüngere
Forschungen legen nahe, daß Mozart aufgrund der strengen josephinischen
Kirchenmusikreformen 1783 die Arbeit an der Messe abgebrochen hat.
Möglicherweise lag ihr ein Auftrag der Cäcilien-Congregation zugrunde,
der die Créme de la Créme Wiener Musiker angehörte, und die seit
Jahrzehnten die Feiern zum Namenstag der heiligen Cäcilia im November
bestritt; allerdings wurde die Bruderschaft im Sommer 1783 verboten. In
dieser Erstausgabe werden neue Instrumentations-Ergänzungen von ›Credo‹
und ›Incarnatus‹ vorgelegt; ›Crucifixus‹ und ›Resurrexit‹ sind Parodien
einer Arie in c-moll, die vielleicht für die Messe gedacht war und von
Mozart 1785 in seine Bearbeitung von ›Kyrie‹ und ›Gloria‹, die Kantate
Davide Penetente, aufgenommen wurde. Für den Schlußteil ›Et iterum
venturus est‹ wird der Anfangsteil in Parodie wiederholt. Als ›Agnus
Dei‹ dient eine Bearbeitung der Maurerischen Trauermusik (1785) für
Soli, Doppelchor und Orchester; das ›Dona nobis pacem‹ greift auf
Material aus dem ›Kyrie‹ sowie eine Kadenz zurück, die Mozart ebenfalls in
Davide Penetente eingefügt hatte. Die Ausgabe enthält aus praktischen
Gründen nur die fehlenden Teile; für eine Gesamt-Aufführung empfehlen
sich die übrigen Sätze in der vorzüglichen Ausgabe von Richard Maunder
(Oxford University Press/Carus). Die Orchesterstimmen sind aus
praktischen Gründen in zwei Teil-Hefte gegliedert. Studienpartitur / Study score: Musikproduktion Höflich, Repertoire Explorer 1049 Dirigierpartitur, Vokalpartitur & Stimmen / Full score, vocal score and parts: BGC Manuscript Edition AUFFÜHRUNGEN 1–3. Februar 2019, Philharmonie im Gasteig, München, Germany Jacquelin Wagner, Julia Lezhneva, Julian Pregardien, Liang Li; Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Andrew Manze 27 Oktober 2018, Atonement Lutheran Church, Wyomissing, Pennsylvania, USA Rebecca Diamond, Valerie Funderburk, Sarah Krieder, Melissa Small (S), Jarrod Miller, Robert Funderburk (T), Stephen Longenecker (B); Vox Philia, Berks Sinfonietta, Dr. David McConell 17. November 2012, Market Harborough, U.K. Elizabeth Ryder, Carrie-Ann Williams, Stephen Mills, Matthew Durkan, Market Harborough Chorale Society, Bardi Symphony Orchestra, Anselm Kersten (BRITISH PREMIERE) 7. Oktober 2012, St. Jakobi-Kirche, Peine, Germany Magdalene Harer, Karin Gyllenhammar, Henning Kaiser, Martin Backhaus; Kirchenkreiskantorei St. Jacobi, Göttinger Barockorchester, Christof Pannes (GERMAN PREMIERE) 7. Oktober 2012, Holy Spirit Church, Asbury Park, New Jersey, USA Mary Thorne, Jessie Hinkle, Matthew Garrett, Curtis Streetman, Arcadian Chorale, Richmond Choral Society, Staten Island Philharmonic, Marin Alexander 12. Mai 2012, St. Peter´s Church, Staten Island, New York, USA Mary Thorne, Jessie Hinkle, Matthew Garrett, Curtis Streetman, Arcadian Chorale, Richmond Choral Society, Staten Island Philharmonic, Marin Alexander (US PREMIERE) 8. April 2012, South Melbourne Town Hall, Melbourne, Australia Kathryn Zerk, Siobhan Stagg, Timothy Reynolds, Nicholas Dinopoulos, The Consort of Melbourne, The Orchestra Project, Peter Tregear (WORLD & AUSTRALIAN PREMIERE) |